Nicht witzig! Karikaturisten werden Opfer von AfD-Bilderdiebstahl

Nicht zum ersten Mal kommt die AfD mit dem deutschen Urheberrecht in Konflikt. Immer wieder wird von Fällen berichtet, in denen die AfD urheberrechtlich geschütztes Bild- und Filmmaterial kopiert, verfremdet und für eigene Zwecke eingesetzt hat.

Nunmehr wurden auch die bekannten Aschaffenburger Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz Opfer dieser Methode. Deren Werk„Neulich auf einem Markt im Senegal“ wurde verfälscht und vom AfD Kreisverband Regensburg auf deren Facebookseite publiziert.

Achim Greser und Heribert Lenz distanziert sich von diesen Machenschaften: „Das ist überhaupt nicht witzig. Wir wollen uns nicht mit denen gemein machen und von denen instrumentalisiert werden als Scherzbolde für ihre Sache. Besonders dreist ist, dass der Witz sinnentstellend manipuliert worden ist. Er funktioniert eigentlich nur mit dem Hinweis auf Sachsen, einerseits wegen der Anspielung an die Bananengier der alten Zonis, andererseits und hauptsächlich, weil die Unsicherheit im Land Sachsen verursacht wird durch die aggressiven und fremdenfeindlichen Umtriebe der dortigen Nazibanden. Das war jedenfalls der aktuelle Hintergrund für diesen 2016 für die F.A.Z. entstandenen Witz. Der AfD-Grafiker hat das mit seinem Eingriff einfach umgekehrt und ein trübes Propagandabild daraus gezimmert.“

Simone Gille, Anwältin für Urheber- und Medienrecht in der Kanzlei Bach – Rechtsanwälte, Aschaffenburg, die die Karikaturisten vertritt, hat den AfD Kreisverband Regensburg bereits zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung aufgefordert „Das ist ein inakzeptabeler massiver Urheberrechtsverstoß der auch nicht mehr von der Zitierfreiheit gedeckt ist. Wir werden hier die Unterlassungs- und Schadenersatzansprüche konsequent durchsetzen“.

Ob dies jedoch die Methoden der AfD dauerhaft stoppt ist fraglich. Wohl nicht umsonst sprach sich die AfD im Rahmen der laufenden Verhandlungen über die EU-Copyright-Reform (wenn auch erfolglos) dafür aus ein starkes Signal gegen "automatisierte Zensur im digitalen Raum" zu setzen.

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